Aufbereitung von ölhaltigen Abwässern aus der Drehgestellreinigung von Straßenbahnen

Veranlassung

In einem kommunalen Verkehrsbetrieb werden die Drehgestelle der Straßenbahnwaggons regelmäßig gereinigt und anschließend gewartet. Bei der Reinigung mit Hochdruckdüsen unter Einsatz von Trinkwasser und Reinigungsmittel entsteht ein ölhaltiges Abwasser, wobei die Kohlenwasserstoffe im Wasser emulgiert vorliegen. Weil Wasseraufbereitung wurde beauftragt, eine Aufbereitungsanlage zur Entfernung der Kohlenwasserstoffe aus dem Abwasser zu konzipieren und zu installieren mit dem Ziel, das Abwasser in die Kanalisation ableiten zu können.

Ultrafiltrationsanlage zur Aufbereitung ölhaltiger Abwässer

Das ölverschmutzte Abwasser gelangt nach der Hochdruckreinigung in einen Pufferbehälter, wo sich grobe Verunreinigungen am Boden absetzen. Eine Tauchpumpe fördert niveauabhängig das überstehende ölhaltige Wasser (Emulsion) über einen Filter (100 µm) in einen Behandlungstank.

Im Aufbereitungsbetrieb wird das Abwasser mittels einer Kreiselpumpe aus dem Behandlungstank entnommen und über einen Kerzenfilter (50 µm) und anschließend in die Ultrafiltrations-Module (UF-Module) geleitet. Das aus den Modulen abströmende Konzentrat wird im Kreislauf zurück in den Behandlungstank geführt. Das öl- und kohlenwasserstofffreie Filtrat wird über einen Durchflussmessung in den bauseitig vorhandenen Endkontrollschacht geleitet, von wo aus es in die Kanalisation abfließt. Durch den permanenten Entzug von sauberem Wasser aus der Emulsion steigt während der Aufbereitung die Öl- und Kohlenwasserstoffkonzentration im Behandlungstank. Hierdurch geht die Filtratleistung der Anlage kontinuierlich zurück, bis eine maximale Aufkonzentrierung des Öls und eine minimale Filtratleistung erreicht wird.

Dann kann das ölhaltige Konzentrat aus dem Behandlungstank abgelassen und entsorgt werden. Durch die hohe Aufkonzentrierung wird das Entsorgungsvolumen minimiert und durch den hohen Öl-/Kohlenwasserstoffanteil kann der Abfall noch thermisch verwertet werden.

Die UF-Module werden anschließend mit speziellen Membranreinigern gespült und gereinigt, so dass die Filtratleistung wieder hergestellt wird.

Die verbrauchte Reinigungslösung wird zusammen mit der nächsten Charge an ölhaltigem Abwasser in der Ultrafiltration aufbereitet und aufkonzentriert

Der gesamte Prozess wird über eine SPS mit Visualisierung gesteuert und läuft bis zurn erforderlichen Reinigung voll-automatisch, und die Reinigung halb- automatisch, wobei das Bedienungspersonal über die Anzeigen im Panel die Anweisungen zum richtigen Ansetzen der Reinigungslösung erhalten und durch Abfragen und erforderliche Bestätigungen unterstützt und Fehlbedienungen vermieden werden.